Bericht Wallfahrt 2025

Pfarreiwallfahrt 2025

Frühmorgens vor dem Aufbrechen zelebrierte unser Pfarradministrator eine Messe und erteilte den Reisesegen. Dieser hat sich dann in angeregten Gesprächen und herzhaften Lachen während der langen Fahrt nach Foligno in Umbrien bemerkbar gemacht.

 Assisi

Der erste Tag war Assisi gewidmet und wir sind dort den Lebensspuren des Seligen Carlo Acutis und Heiligen Franziskus begegnet.

Die Stimmung am Sarkophag des mit nur 15 Jahren an der Leukämie verstorbenen Jungen war eindrücklich und andächtig, viele Pilgernde aus der ganzen waren in der Kirche Santa Maria Maggiore versammelt. Auch wir durften eine Messe feiern und hörten in der Predigt vom Lebensbild des Seligen Carlo. Eine augenfällige Parallele zu Franziskus ist die Herkunft auch einem wohlhabenden Haus. Von seinem Taschengeld hat er einen Schlafsack für Bedürftige gekauft, wie Don Remo in seiner Predigt betont. Ähnlich hat sich der Heilige Franziskus von den Bequemlichkeiten seines Elternhauses losgesagt und den Weg der Einfachheit gewählt.

Rom

Der nächste Tag führte uns nach Rom, um mit einer Stadtführung die touristischen Highlights der Ewigen Stadt kennenzulernen und als Pilger die Heilige Pforte zu durchschreiten. Dieser mit einem Ablass verbundene Glaubensakt fand in St. Giovanni in Laterano statt, der eigentlichen Bischofskirche Roms. Wie eng Kirche und Kultur in Rom verknüpft sind, lässt sich wunderbar am Trevi-Brunnen demonstrieren. Dieser ist der Touristenmagnet der Stadt gilt als Meisterwerk der Barock-Architektur. Papst Clemens XII hat den Architekturwettbewerb für den Bau eines neuen Brunnens in ausgeschrieben und damit den Endpunkt der ältesten römischen Wasserleitung (Aquädukt) in Szene gesetzt.

Das Mosaik im Chor der Lateranbasilika ist sehr eindrücklich. Maria und Johannes der Täufer gruppieren sich mit anderen Figuren und das mit Edelsteinen besetzte Kreuz. Vom Kreuz gehen die 4 Paradiesflüsse aus und versorgen die Welt mit dem lebensspenden Wasser, welches Christus in seiner Lebenshingabe ist. Die nach Wasser lechzenden Hirsche am Fusse des Kreuzes sind den Psalmen entnommen und symbolisieren das Dürsten der Seele nach der Gegenwart Gottes.

Lanciano

Der vierte Tag führte uns in die Abruzzen in das kleine Städtchen Lanciano. Dort ereignete sich eines der wirkmächtigsten Eucharistischen Wunder des Mittelalters. Ein zweifelnder Mönch erlebte, wie sich die Hostie und der Wein in Blut verwandelte. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigten, dass es sich bei dem besagten Fleisch um den Herzmuskel eines Menschen handelt und die Blutklümpchen weisen die seltene Blutgruppe AB auf. Solche Zeichen können den Glauben bestärken und vertiefen, eine wissenschaftliche Herleitung des Glaubens ist aber dennoch nicht möglich. Glauben meint Vertrauen und dieses Vertrauens ins Ewige Leben übersteigt die Mögichkeiten naturwissenschaftlicher Welterklärung.

Loreto/ Sirolo

Die Gruppe hat sich inzwischen Gut zusammengefunden und so war es für uns eine angenehme Abwechslung einen Tag am Meer zu verbringen. Vorher besuchten wir das Heilige Haus in Loreto, den zweitwichtigsten Wallfahrtsort in Italien. In der Zeit der Kreuzzüge wurde dieses Haus, in welchem der Überlieferung gemäss der Engel Maria die Nachricht der Menschwerdung überbracht hatte, abgetragen und nach Italien verfrachtet. Eine andere Geschichte erzählt vom Fliegenden Haus, welches mit Hilfe von Engeln an seinen heutigen Platz transportiert wurde. Deshalb gilt die Muttergottes von Loreto auch als Patronin der Luftfahrt, wie unser flugbegeisterte Pfarradministrator uns erklärte. Die Fahnen im Wallfahrtsort waren aufgrund des Hinscheidens von Papst Franziskus auf Halbmast. In Sirolo genossen wir in einem Restaurant unweit vom Meer guten Fisch. Auch die Spaziergänge entlang der Küste waren entspannend. Die Jungmannschaft nahm ein Bad, andere gönnten sich hausgemachte Eiscrème.

Orvieto

Am letzten Tag, an welchem eigentlich die Heiligsprechung stattgefunden hätte, begaben wir uns nicht nach Rom, da in der Stadt nach der Beisetzung des Papstes eine Verkehrsüberlastung drohte. Stattdessen machten wir uns auf den Weg nach Orvieto. Diese wunderbar auf einem Hügel gelegene Stadt ist nicht nur wegen seines Domes eine Augenweide. In den verwinkelten Gassen locken viele Läden mit Handarbeit und ein Netz von unterirdischen Gängen verspricht Abenteuer. Die Fassade der Kathedrale ist unter anderem mit Szenen aus dem Marienleben geschmückt. Als Höhepunkt gilt ihre Krönung im Himmel. In Maria vollendet sich der Plan des erlösten Menschen.

Am nächsten Tag machten wir uns nach der Feier der letzten Messe auf dem Heimweg. Wir wurden im Glauben bestärkt und durften Freundschaften vertiefen. Diese Reise wird in unseren Gedanken noch lange nachklingen.